Projekte

Das Projekt Netzgänger 3.0

PC und Internet sind heute zu einem selbstverständlichen Bestandteil unseres Alltags geworden:

Informationen sind ständig verfügbar, wir kommunizieren über Internet und Smartphone auch unterwegs unkompliziert, sind in sozialen Netzwerken mit Freunden und Bekannten vernetzt, nutzen Online-Banking, Internet-Shops und Mediatheken, … 

Für Kinder und Jugendliche ist diese Entwicklung nichts Besonderes. Sie sind damit aufgewachsen und beginnen früh, eigenständig mit PC und Internet umzugehen und die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, für sich zu nutzen. 

Mit all den Chancen, die dies mit sich bringt, gehen jedoch auch Risiken einher, auf die viele Kinder und Jugendliche nicht ausreichend vorbereitet sind und werden. Durch den Unterricht in Schulen verfügen sie meist über ein gutes technisches Verständnis. Was fehlt, sind soziale und lebenspraktische Kompetenzen: Was kann ich in meinem Profil in sozialen Netzwerken problemlos angeben? Wie reagiere ich darauf, wenn jemand in meiner Umgebung im Internet gemobbt wird? Wo liegt die Grenze zwischen einem gemäßigten und riskanten Ausmaß an Computerspielen? 

Diese Kompetenzen sind jedoch notwendig, wenn Kinder und Jugendliche sich möglichst sicher im Internet bewegen und gefährliche Situationen vermeiden können sollen. Genau an diesem Punkt setzt das Projekt Netzgänger 3.0 an. Schüler*innen zwischen zehn und zwölf Jahren erhalten neben Wissen auch Handlungskompetenzen für einen risikoarmen und reflektierten PC- und Internetgebrauch. Um die Heranwachsenden möglichst gut zu erreichen, wurde Netzgänger 3.0 als Peerprojekt entwickelt. Das bedeutet, dass Jugendliche aus einer höheren Jahrgangsstufe, in unserem Fall die 9.Klasse, zu Multiplikatoren, den sogenannten Peers, ausgebildet werden und ihr Wissen dann an jüngere Schüler*innen weitergeben.  

Als wir erfahren haben, dass wir im Schuljahr 2019/2020 teil der Netzgängerfamilie werden dürfen, waren wir wirklich froh, denn wir wissen schon lange, dass der Bereich digitale Medien und das Smartphone nicht mehr von unserer Schule zu trennen sind 

In den letzten Jahren haben wir es an der Staatlichen Realschule an der Salzstraße mit immer mehr Konflikte zu tun, bei denen das Handy beziehungsweise soziale Medien die Ursache sind. Cybermobbing auf WhatsApp, Facebook und Snapchat ist leider zum Alltag für die gesamte Schulfamilie geworden. Des Weiteren spüren wir Lehrkräfte verstärkt, dass die Abhängigkeit von digitalen Medien viele Kinder voll im Griff hat. Wir haben festgestellt, dass neben dem Präventionstraining durch die Polizei, noch weiteres unternommen werden musste, um wirklich alle Heranwachsenden zu erreichen. Bei uns werden die Kindenun bereits in den Eingangsklasse, also der 5.Jahrgangsstufe, für das Thema sensibilisiert und so ein reflektierter Umgang mit sozialen Medien möglich gemacht. 

Mit dem Netzgängerprojekt haben es unsere Peers aus der 9.Klasse geschafft, dass:  

 allen Schüler*innen der 5. Klassen ein umfangreiches Wissen über digitale Medien und ein sicheres Nutzen sozialer Netzwerke an die Hand gegeben wird.  

… die Jugendlichen am Ende des Projekts wissen, wie gute Kommunikation im Internet aussieht und so die Mobbingfälle verringert werden konnten.  

… die Kinder jetzt verstehenwie sie sich bei Cybermobbing wehren und Opfern helfen können.  

… die Heranwachsenden über das Thema Datenschutz informiert sind und nicht zu viel von sich im Netz preisgeben 

… sie selbst mehr über ihr eigenes Verhalten im Netz erfahren und reflektiert haben. 

… sie Selbstbewusstsein durch ihre Rolle als Peer gewonnen haben, was ihnen viel für die Zukunft bringen wird.  

Wir sehen Netzgänger 3.0 als eine große Chance und ein wirklich gelungenes Projekt an, welches schon jetzt, nach dem ersten Durchlauf, weitreichenden Ergebnissen mit sich brachte.  

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die das Projekt möglich gemacht haben. Der Techniker Krankenkasse, Michael Leibfried mit dem ganzen Team von Condrobs e. V.der Schulleitung, unseren Kolleg*innen und vor allem den Peers der 9. Klasse. Ihr habt das richtig toll gemacht und für die „Kleinen“ einen wichtigen Beitrag für das weitere Leben geleistet.  

Birgit Frank und Julia Greinwald